Freitag, 2. August 2013

Gedanken zum "Logos" ("dem Wort")

Eine Frage stellt sich mir dazu: ist der Logos eine Person oder nicht?

Hier der Grundtext zu Johannes 1,1, Byzantinischer Text 2000: 

"εν αρχη ην ο λογος και ο λογος ην προς τον θεον και θεος ην ο λογος"

Übersetzt nach eigenem Empfinden und Kenntnis mit Hilfe von dem Wörterbuch von Thayer: "Im Anfang war der Ausspruch (oder Rede, Wort) und der Ausspruch war bei/von dem Gott und Gott (= göttlich) war der Ausspruch."
Betrachten wir zuerst die Möglichkeit A), wenn der Ausspruch Gottes keine Person ist, wie auch unser Ausspruch oder Rede keine Person ist. Ist der Ausspruch keine Person, dann haben wir eine wörtliche Parallele zu 1. Mose 1,3, wenn es heißt: "Gott sprach: "Sei Licht" und Licht wurde". Das bedeutet, wenn Gott spricht, ist ER schöpferisch tätig (geistlich oder physisch), wie wir schöpferisch tätig werden, wenn unsere Gedanken zu Wort kommen. Aber anders als wir, schöpft Gott durch seine Schöpfungsrede (
1. Mose 1,3). Derselbe Ausspruch Gottes kann auch eine (einfache)  Verheißungsrede  (5. Mose 18,18) sein.

Ist das nicht auch möglich mit der Vorstellung, das der Ausspruch Gottes eine eigenständige Person ist? Wenn ja, wie sähe das aus?


Möglichkeit B: Gott erschafft durch sein Wort, welches eine Person (ein Mittler) ist. Dazu gibt es einen Hinweise aus dem NT in Kolosser 1,15-16.

Leider wird nach meinen bisherigen Kenntnissen die zweite Möglichkeit, das Gott durch einen Mittler alles geschaffen hat, im Tenach (Altes Testament) nicht bestätigt, d.h. das Neue Testament muss in dieser Hinsicht anders gemeint sein. Wenn ich zu anderen Ergebnissen kommen werde, dann werde ich darüber schreiben. :)


Daher lautet mein derzeitiges Fazit: 
Das Wort im Anfang des Evangelium nach Johannes ist keine eigenständige Person, sondern es ist einfach Gottes Verheißung, welche Gott zum Volk Israel und dem Propheten Mose geredet hat und das sich in Jesus Christus erfüllt hat (5. Mose 18,18, Apostelgeschichte 3,22).

Schalom und bis zum nächsten Mal. :)

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